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Samstag, 30. Juli 2011

Mein Färbekurs

Gestern fand er nun endlich statt, mein heißersehnter Pflanzenfärbekurs.
Gemeinsam mit meiner Mama fuhr ich nach Marnbach zur Naturküche Wieshof. Es ist ein Bauernhof, der ziemlich außerhalb von Marnbach liegt und in dem sich die Inhaberin Frau Doll einen ganz tollen Raum eingerichtet hat. Dort gibt es außer Pflanzenfärben auch noch viele andere interessante Kurse (ich war bestimmt nicht zum letzten Mal dort ;-)  ).
Los ging´s mit einer kleinen Einführung. Außer uns beiden war noch eine Bekannte von uns dabei. Einige Färbesude (Möhrengrün, Eichenrinde, Orleansaat, Walnüsse mit Blättern, Schilfblüten) hatte Frau Doll schon angesetzt, da die meisten Pflanzen ja über Nacht einweichen müssen. Wir haben sie dann abgeseiht, Alaun dazu gegeben und die ersten Seidentücher gefärbt. Den Färbeknöterich haben wir frisch abgezupft und zerschnippelt und dann musste er geknetet werden.

Links: Beim Kneten der Färbeknöterichblätter
Rechts: Immer fleißig gerührt!

Ich hatte ja meine Wolle mitgebracht (ungebeizt, mit Alaun, mit Kaltbeize) und auch ein paar kleine Proben Maulbeerseide und Schappeseide und wir haben diese dann natürlich auch mit rein in die Töpfe.

Zwischendurch ging´s dann mal raus in den Färbegarten (nachdem es grade mal nicht regnete) - ein wunderschöner Garten. Hier ein paar Eindrücke:


Dann konnten wir schon die ersten Seidentücher aus den Färbebädern nehmen. Faszinierend waren ja die Schilfblüten: Wie bei meiner Blaukrautfärbung hatte das Färbebad einen wunderschönen dunkellilanen Farbton, das Tuch war dann ein ganz zartes Silbergrau (ich würde fast schon "langweilig" sagen) aber nach dem Trockenbügeln ... ein wunderschönes leicht olives Grün. Dem Farbbad haben wir dann noch Eisenwasser zugesetzt und zwei von den drei Tüchern wieder rein. Heraus kam ein etwas dunkleres Grün.

Als alle Farbbäder wieder bestückt waren gab´s eine kleine Brotzeit und weiter ging´s.
Meine Mama hat zwei ganz tolle Tücher gefärbt mit einem herrlichen Farbverlauf und zwar im Färbeknöterich und Orleansaat. Bilder folgen noch.

Von meiner Wolle hatten wir zuerst je einen Strang Falkland gebeizt und ungebeizt in´s kalte Farbbad der Walnüsse gelegt, aber da hat sich nix getan. Anschließend haben wir´s dann in´s warme Farbbad und es sind zwei unterschiedliche Brauntöne entstanden.

Und hier selbstverständlich unser Ergebnis (diese Farbenpracht will ich euch nicht vorenthalten, obwohl die Farben auf den Fotos natürlich wieder mal lange nicht so toll rauskommen):


Total fasziniert war ich ja von dem tollen Türkis bzw. Grün (wir hatten mit Möhrenkraut gefärbte Seide mit Färbeknöterich überfärbt) und es ist klar: Ich brauche diese Pflanze! Muss gleich mal schauen, wo ich sie herkriege.

Es war einfach ein supertoller Abend und die 3 Std. waren viel zu schnell vorbei.

Ganz neu war für mich, dass das Alaun nicht auf das Gewicht des Färbegutes sondern auf die Wassermenge berechnet wurde und auch, dass nach dem Auswaschen alles noch in Essigwasser gebadet wurde um die Farben zu festigen. Man hat da aber gerade bei den Seidentücher gesehen, dass die Farbe noch einen Tick "strahlender" wurde (oder vielleicht bilde ich mir das nur ein?).

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